Ausstellung: Camilla Storgaard - Echoes of Her

„Echoes of Her“ ist eine eindringlich-intime Porträtserie, die Frauen nicht als Objekte, sondern als Mitautorinnen ihres Bildes einfängt, die einen Raum einnehmen, der einst vom Blick anderer geprägt war. Aufgenommen in einer Palette aus Schatten und Stille, verwischt diese Serie die Grenzen zwischen Beobachter und Beobachtetem, Geschichte und Gegenwart, Intimität und Raum.
Diese Porträts beleuchten eine Stärke und erforschen Identität, Blick und das Erbe weiblicher Präsenz. Jedes Bild wird zu einer sanften Rebellion, einem Moment des Innehaltens, in dem das Motiv sowohl Muse als auch Autorin ihrer eigenen Erzählung ist.
“Echoes of Her” is a hauntingly intimate portrait series capturing women, not as objects of the lens, but as co-authors of their image, occupying space once shaped by the gaze of others. Shot in a palette of shadow and silence, this series blurs boundaries between observer and observed, history and presence, intimacy and space.
These portraits illuminate a quiet strength, exploring identity, gaze and the legacy of feminine presence. Each image becomes a soft rebellion, a moment of stillness where the subject is both muse and author of their own narrative.
more about Camilla Storgaard:
https://www.camillastorgaard.com/portfolio
Einige der Bilder sind auch in der Anthologie “Mein Lesbisches Auge” zu sehen.
LESUNG: Ozan Zakariya Keskinkılıç - HUNDESOHN

Hundesohn erzählt radikal und poetisch von Liebe und Begehren. Von der Euphorie und Verletzlichkeit, der Angst und dem Glück, wenn man liebt. Vom leisen Schrei und lauten Flüstern: am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet. Und vermisst dabei unsere zerrissene Gegenwart, über alle Grenzen von Ländern, Sprache und Körper hinweg.
Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Juni, im Juli, im August in Adana, dreitausend Kilometer weit weg von Berlin. In Berlin lebt Zeko. Hier trifft er Männer in Parks und Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Lippen berühren, reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen in Adana, den Dede, sein Großvater, immer nur »Hundesohn« nennt...
Ozan Zakariya Keskinkılıç, geboren 1989, studierte Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge. 2022 erschien sein Lyrikdebüt Prinzenbad im Elif Verlag, 2023 das Sachbuch Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes im Verbrecher Verlag. Seine Texte wurden in Zeitschriften und Anthologien (u. a. anders bleiben, Rowohlt 2023) veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Er war für den Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert und wurde mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2025 ausgezeichnet. Hundesohn ist sein erster Roman.