
Hannes Steinert ist in der Schwulen Kunstszene kein Unbekannter. Er hat sich in seinem Künstlerischen Schaffen vorwiegend auf die Männliche Figuration konzentriert.
In den 90 er Jahren organisierte er Benefizausstellungen, u.a. für die Stuttgarter Aids-Hilfe und gestaltete für Deutsche AIDS-Hilfe Plakate. Er war schon 1984 bei großen Gruppen-Ausstellungen in Berlin vertreten.
Eisenherz zeigte schon 2008 seine Bilder und Grafiken. Nun präsentieren wir die Werke von Hannes Steinert erneut ab dem 3.5. im Galerieraum.
Die kommende Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Galerie MooiMan aus Groningen präsentiert.
Zur Vernissage kommt ausserdem "Dom-Estos", ein Freund des Künstlers aus Mannheim, der seine Sub-optimalen Chansons zur Förderung der Psychohygiene zum Besten giebt und den Abend gleichsam moderieren wird.
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Über das Buch
Die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 in Berlin, und in zunehmendem Maße auch die damit verbundene und kurz zuvor erfolgte Plünderung des Instituts für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld (1868-1935), sind fester Bestandteil der Erinnerungskultur in Deutschland und weltweit.
Doch was geschah in den folgenden neun Jahren mit den Resten von Hirschfelds Institutssammlung?
Immerhin ist, entgegen der hartnäckigen öffentlichen Meinung, nicht alles auf dem Berliner Opernplatz in Flammen aufgegangen. Ein Teil der verbliebenen Institutssammlung wurde im November 1933 in Berlin versteigert und teilweise von Hirschfeld über Mittelsmänner zurückgekauft. 2200 kg Material wurden dann von Berlin nach Brno (Brünn) in der Tschechoslowakei geschickt, wo Hirschfelds langjähriger Partner und Sekretär Karl Giese (1898-1938) dann verblieb. Die zwischen 500 und 800 zurückgekauften Bücher blieben in Brno, während ein Teil der anderen zurückgekauften Institutsmaterialien nach Paris geschickt wurde, wo Hirschfeld und Giese in 1934 versuchten, das Institut wieder aufzubauen.
Giese wurde jedoch in eine Pariser Badehaus-Affäre verwickelt und im Oktober 1934 aus Frankreich ausgeliefert. Im Mai 1936, ein Jahr nachdem Hirschfeld in Nizza (Frankreich) gestorben war, zog Karl Giese wieder nach Brno.
Das Buch bietet auch einen Überblick über den derzeitigen Kenntnisstand über das Schicksal der in Nizza verbliebenen Institutsmaterialien. Kurz nach dem Anschluss Österreichs, im März 1938, beging Giese in berechtigter Angst vor den Nazis Selbstmord in Brno und vermachte alles was er aus Hirschfelds Nachlass erhalten hatte dem jüdischen-Brünner Rechtsanwalt Karl Fein (1894-1942). Fein starb im Mai 1942 im Ghetto von Lodz (Polen) an Unterernährung. Erstmals wird auch das mögliche weitere Schicksal der in Brno verbliebenen Institutsmaterialien untersucht.
In seinem Vortrag über sein Buch wird Hans P. Soetaert aufzeigen, was er über das Nachleben (1935-1942) von Magnus Hirschfeld, dem bahnbrechenden jüdisch-deutschen Sexualwissenschaftler und LGBT-Rechtsaktivisten, in Frankreich und der Tschechoslowakei herausgefunden hat.
Die Präsentation wird mit Fotos und Illustrationen aus dem Buch gespickt sein.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Über den Autor
Hans P. Soetaert, MA (geb. 1968), studierte Philosophie an der Universität Gent (Belgien) und hat auch einen Abschluss als Bibliothekar. Er ist Initiator, Mitbegründer sowie ehemaliges Vorstandsmitglied und ehemaliger Freiwilliger des Fonds Suzan Daniel, des 1996 gegründeten belgischen LGBT-Archivs und Dokumentationszentrums. Er hat mehrere Texte zur LGBT-Geschichte veröffentlicht.
ENGLISH original version:
The National Socialists’ May 10th 1933 Berlin book burning and, to a growing extent, the related and shortly preceding looting of Magnus Hirschfeld’s Institute of Sexual Science (Institut für Sexualwissenschaft), are part and parcel of memorial culture in Germany and around the world.
But what happened with the remains of Hirschfeld’s Institute collection in the nine years that followed? After all, and contrary to persistent public belief, not everything went up in flames on Berlin’s Opernplatz. A part of the remaining Institute collection was auctioned off in Berlin in November 1933 and partly bought back through middle men by Hirschfeld. 2200 kgs in material was then sent from Berlin to Brno (Brünn) in Czechoslovakia where Hirschfeld’s longtime partner and secretary Karl Giese (1898–1938) was then residing. The between 500 and 800 bought back books stayed in Brno but some of the other bought back Institute materials were then sent to Paris where an attempt was made by Hirschfeld and Giese to start up the Institute again. Yet Giese got entangled in a Paris bathhouse affair and was extradited from France in October 1934. In May 1936, a year after Hirschfeld had died in Nice (France), Karl Giese moved to Brno again. The book also offers an overview of what is currently known about the fate of the Institute materials that stayed in Nice.
Shortly after the Anschluss of Austria, in March 1938, gripped by justified fear, Giese committed suicide in Brno and bequeathed all he had received from Hirschfeld’s estate to the Jewish Brno lawyer Karl Fein (1894–1942). Fein died from undernourishment in the Lodz ghetto (Poland) in May 1942. What the further fate was of the Institute materials that remained in Brno is also being investigated for the first time.
In his talk about his book, Hans P. Soetaert will point out what are the most relevant things he has unearthed on the afterlife (1935-1942) in France and Czechoslovakia of Magnus Hirschfeld (1868-1935).
The presentation will be larded with photos and illustrations from the book. The talk will be held in English.
On the author:
Hans P. Soetaert, MA (b. 1968), studied philosophy at Ghent university and also holds a professional librarian degree. He is initiator, co-founder as well as former board member and former volunteer of the Fonds Suzan Daniel, the Belgian LGBT archive and documentation center, founded in 1996. He has published several texts on LGBT history.